Eine CO₂-Bilanz bildet den Ausgangspunkt für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen. Sie misst die Menge an Emissionen, die durch unterschiedliche Aktivitäten eines Unternehmens entstehen, und bietet so eine transparente Übersicht über die Umweltwirkungen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität schafft die CO₂-Bilanz die Grundlage, um Emissionsquellen zu erkennen und Strategien zur Minderung dieser Emissionen zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
CO₂-Bilanzierung im Unternehmen – das Wichtigste
Für viele Unternehmen rückt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus – sei es durch interne Ziele oder durch striktere gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz. Die CO₂-Bilanz spielt dabei eine zentrale Rolle und gibt detaillierte Einblicke in den CO₂-Fußabdruck eines Unternehmens. Doch was genau ist eine CO₂-Bilanz? Was muss sie beinhalten und wie wird sie erstellt?
Was ist eine CO₂-Bilanz?
Eine CO₂-Bilanz, oft auch als Treibhausgasbilanz bezeichnet, ist ein detaillierter Bericht über die Quellen und das Ausmaß von Treibhausgasemissionen in einem Unternehmen. Sie verdeutlicht, wo und wie viele Emissionen anfallen und bietet eine Grundlage zur Reduktion dieser Emissionen. Internationale Standards, wie das Greenhouse Gas Protocol, bilden die Basis für eine einheitliche und verlässliche Berechnung der Emissionen und ordnen diese in die sogenannten Scope-Kategorien ein.
Was sind CO₂-Äquivalente? CO₂-Äquivalente ermöglichen den Vergleich verschiedener Treibhausgase, wie Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O), hinsichtlich ihrer Klimawirkung. Da die unterschiedlichen Gase das Klima unterschiedlich stark beeinflussen, werden sie anhand ihrer Treibhauswirkung in CO₂-Äquivalente umgerechnet. Dieser Wert drückt aus, wie stark ein bestimmtes Gas im Vergleich zu Kohlendioxid zur Erderwärmung beiträgt. Zum Beispiel wirkt ein Gramm Lachgas über einen Zeitraum von 100 Jahren etwa 265-mal stärker auf das Klima ein als ein Gramm Kohlendioxid. |
Warum ist die CO₂-Bilanzierung wichtig?
Eine genaue CO₂-Bilanz ist notwendig, um auf Basis qualitativer Daten Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zu ergreifen. Dabei gibt es verschiedene Gründe, die eine CO₂-Bilanzierung für Unternehmen sinnvoll machen:
- Erreichen von Nachhaltigkeitszielen: Die CO₂-Bilanz ermöglicht es, Fortschritte zu überwachen und die Klimaauswirkungen des Unternehmens kontinuierlich zu reduzieren.
- Risikomanagement: Der Klimawandel stellt potenzielle Risiken für Unternehmen dar. Die CO₂-Bilanz hilft dabei, diese Risiken frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen.
- Kosteneinsparungen: Durch das Aufdecken von Energieineffizienzen können Kosten gesenkt und Ressourcen eingespart werden.
- Gesetzliche Vorschriften und Richtlinien: In der EU verpflichtet die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ab 2024 schrittweise immer mehr Unternehmen zur Berichterstattung über ihre CO₂-Emissionen.
- Erfüllung von Kundenerwartungen: Kunden bevorzugen zunehmend Unternehmen, die aktiv Klimaschutzmaßnahmen ergreifen und ihre CO₂-Bilanz transparent kommunizieren.
Verpflichtung zur CO₂-Bilanzierung für Unternehmen
Mit der Einführung der CSRD-Richtlinie wird es ab 2024 für immer mehr Unternehmen verpflichtend, eine CO₂-Bilanz zu erstellen. Ab diesem Zeitpunkt müssen bereits einige Unternehmen eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung vorlegen. Bis 2026 wird die Richtlinie schrittweise ausgeweitet und betrifft dann auch börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen (KMUs).
Die CSRD stellt die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf eine Ebene mit der Finanzberichterstattung. Ein zentrales Element dieser Berichterstattung ist die CO₂-Bilanz, mit der Unternehmen ihre Verantwortung für die Emissionen transparent machen müssen.
Wer ist zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet? Im Rahmen der CSRD wird die CO₂-Bilanzierung für eine Vielzahl von Unternehmen verpflichtend. In den nächsten Jahren kommen auch klein- und mittelständische Unternehmen schrittweise hinzu. Hier können Sie herausfinden, ob und wann Sie CSRD-berichtspflichtig sind:
Was gehört in eine CO₂-Bilanz?
Im Rahmen des Greenhouse Gas Protocol werden die Emissionen in drei Bereiche, sogenannte Scopes, unterteilt:
- Scope 1: Alle direkten Emissionen, die durch das Unternehmen selbst verursacht und kontrolliert werden können, wie beispielsweise Emissionen durch Produktionsprozesse oder den Fuhrpark.
- Scope 2: Indirekte energetische Emissionen, die durch den Verbrauch von eingekauftem Strom, Wärme und Kälte entstehen.
- Scope 3: Weitere indirekte Emissionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen, wie Emissionen durch Vorprodukte oder Geschäftsreisen.
Während Scope 1 und Scope 2 obligatorisch sind, kann ein Unternehmen bei Scope 3 selbst entscheiden, welche Emissionsquellen es berücksichtigt.
Schritt-für-Schritt zur CO₂-Bilanz im Unternehmen
- Systemgrenzen festlegen: Definieren Sie den zeitlichen Rahmen, die Standorte und Abteilungen, die in die Bilanzierung einbezogen werden.
- Datenerhebung und -aufbereitung: Sammeln Sie Daten zu den Emissionsquellen und ordnen Sie sie den entsprechenden Scope-Kategorien zu.
- Berechnung in CO₂-Äquivalente: Verwenden Sie anerkannte Emissionsfaktoren, um alle Daten in CO₂-Äquivalente umzuwandeln.
- Berichterstellung: Fassen Sie die Daten in einem übersichtlichen Bericht zusammen, der auch Maßnahmen zur CO₂-Reduktion und Kompensation enthalten kann.
Das Erstellen einer CO₂-Bilanz ist ein zeitintensiver und komplexer Prozess. Um diesen zu erleichtern, können hilfreiche Tools genutzt werden, die auch Personen ohne spezifisches Vorwissen die Erstellung einer CO₂-Bilanz ermöglichen. Diese Tools vereinfachen den gesamten Prozess erheblich und tragen zur Effizienzsteigerung im Unternehmen bei.
CO₂-Bilanz mit Klimahelden
Die CO₂-Bilanz-Software von Klimahelden ermöglicht Unternehmen, ihren CO₂-Fußabdruck effizient zu erfassen, zu analysieren und zu reduzieren. Die Software reduziert den Aufwand um bis zu 80 % und die Kosten um rund 30 %, indem sie eine vollständige CO₂-Bilanz innerhalb von 24 Stunden liefert. Durch die Integration mit Buchhaltungsdaten, präzise Datenerfassung und die Einordnung der Emissionen in Scope-Kategorien des Greenhouse Gas Protocols wird der Bilanzierungsprozess vereinfacht und ermöglicht fundierte Maßnahmen zur Emissionsminderung. Ergänzend bietet die Software maßgeschneiderte Handlungsempfehlungen und unterstützt die Kompensation unvermeidbarer Emissionen über zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Zudem sorgt die automatische Übertragung relevanter Daten in den CSRD-Bericht für eine regelkonforme Berichterstattung, während eine Carbon Analytics-Funktion detaillierte Einsparpotenziale aufzeigt und den Fortschritt der Emissionsreduktion sichtbar macht. Klimahelden unterstützt Unternehmen mit einem Kommunikationspaket und Expertenberatung, um ihren Klimaschutzbeitrag transparent zu gestalten und die Einhaltung aller Standards sicherzustellen. So bietet die CO₂-Bilanz-Software von Klimahelden eine umfassende Lösung für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsziele effizient erreichen und ihre Klimastrategie nachhaltig umsetzen möchten.
Die CO₂-Bilanz als Teil der Klimastrategie
Ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement erfordert systematische Ansätze und standardisierte Verfahren. Verschiedene Konzepte und Systeme unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung. Dazu zählen:
- Corporate Social Responsibility Bericht (CSR-Report)
- UN Sustainable Development Goals (UN-SDGs)
- UN Global Compact
- Global Reporting Initiative
- Greenhouse Gas (GHG) Protocol
- ISO 14001
Diese Standards und Konzepte bieten jeweils unterschiedliche Ansätze und fokussieren sich entweder auf spezifische Nachhaltigkeitsaspekte oder decken alle Dimensionen der Nachhaltigkeit ab. Unternehmen können so entscheiden, ob sie einzelne Bereiche wie Einkauf, Produktion oder Forschung berücksichtigen oder das Nachhaltigkeitsmanagement auf das gesamte Unternehmen ausweiten. Diese Konzepte unterstützen die Datenerfassung, Berichterstattung und Auswertung im Bereich Nachhaltigkeit und schaffen eine solide Basis für fundierte Entscheidungen.
Warum jedes Unternehmen ein Nachhaltigkeitsmanagement benötigt
Nachhaltigkeitsmanagement bereitet Unternehmen auf die Zukunft vor, sichert langfristiges Wachstum und trägt zur Bewahrung der Umwelt und der Gesellschaft bei. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Entwicklung einer CO₂-Strategie, die sich auf Vermeidung, Reduktion und Kompensation von Emissionen konzentriert. Aufbauend auf der CO₂-Bilanz lässt sich eine CO₂-Strategie in fünf Schritten entwickeln: von der Umfeldanalyse über gezielte Maßnahmen zur Reduktion bis hin zur transparenten Kommunikation des eigenen Klimabeitrags.
Fazit
Die CO₂-Bilanzierung ist ein essenzielles Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen verstehen und gezielt reduzieren möchten. Mit der Einhaltung internationaler Standards und der Berücksichtigung aller relevanten Emissionen ermöglicht die CO₂-Bilanz eine transparente und aussagekräftige Darstellung der unternehmerischen Klimawirkung. Sie ist eine wichtige Grundlage für fundierte Managemententscheidungen im Bereich Klimaschutz und stärkt die Position des Unternehmens als verantwortungsvoller Akteur im Markt.
FAQ
1. Welche Unternehmen müssen eine CO₂-Bilanz erstellen?
Unternehmen in der EU, die unter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen, sind verpflichtet, eine CO₂-Bilanz zu erstellen. Dies betrifft derzeit börsennotierte Unternehmen und wird ab 2026 auch kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) erfassen.
2. Ist die CO₂-Bilanzierung für Unternehmen verpflichtend?
Ja, mit der CSRD-Richtlinie wird die CO₂-Bilanzierung in der EU schrittweise verpflichtend. Die Richtlinie setzt die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf eine Ebene mit der Finanzberichterstattung und fordert die Offenlegung von CO₂-Emissionen für betroffene Unternehmen.
3. Wie viel CO₂ darf ein Unternehmen produzieren?
Es gibt keine einheitliche Obergrenze für CO₂-Emissionen. Allerdings sind Unternehmen, die besonders viel CO₂ ausstoßen, in der EU zum Erwerb von CO₂-Zertifikaten verpflichtet. Der EU-Emissionshandel begrenzt die Menge der verfügbaren Zertifikate, um Anreize zur Emissionsreduzierung zu schaffen.
4. Was versteht man unter einer CO₂-Bilanz?
Eine CO₂-Bilanz, auch Treibhausgasbilanz genannt, ist ein Bericht, der die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens erfasst und quantifiziert. Sie zeigt auf, wo und in welchem Umfang CO₂-Emissionen entstehen und dient als Grundlage zur Entwicklung von Strategien zur Reduktion und Kompensation dieser Emissionen.
5. Wie erstellt man eine CO₂-Bilanz?
Zur Erstellung einer CO₂-Bilanz identifizieren Unternehmen zunächst alle relevanten Emissionsquellen und kategorisieren diese nach Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte, energiebezogene Emissionen) und optional Scope 3 (indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette). Die erfassten Daten werden anschließend in CO₂-Äquivalente umgerechnet, um eine transparente und vergleichbare Bilanz der Emissionen zu erstellen. Digitale Tools oder externe Berater können den Erstellungsprozess dabei erheblich vereinfachen.