Scope 1 Emissionen verstehen: Der Schlüssel zur Klimabilanz

Scope 1 Emissionen verstehen: Der Schlüssel zur Klimabilanz

Scope 1 Emissionen verstehen: Der Schlüssel zur Klimabilanz 2560 1705 Janina Thies

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden Nachhaltigkeitsberichte zur Pflicht für viele Unternehmen in der EU. Dabei stehen Scope 1 Emissionen im Fokus. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff? Welche Anforderungen stellt die CSRD an die Berichterstattung – und wie können Unternehmen diese anspruchsvolle Aufgabe meistern? 

Scope 1 Emissionen bei der CSRD

Hintergrund der Scope 1,2 und 3 Emissionen 

Die Treibhausgasemissionen von Unternehmen werden nach dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol in drei Kategorien unterteilt: Scope 1, Scope 2 und Scope 3. Das Greenhouse Gas (GHG) Protocol ist ein international anerkannter Standard zur Messung und Bilanzierung von Treibhausgasemissionen, der Unternehmen einen einheitlichen Rahmen zur Erfassung ihrer CO₂-Emissionen bietet. Es wurde entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Emissionen transparent zu messen, zu überwachen und zu reduzieren, was zur Erreichung globaler Klimaziele beiträgt. Der Nutzen des GHG-Protocols liegt in seiner klaren Struktur, die es ermöglicht, Emissionen systematisch zu erfassen und zu berichten, um nachhaltige Reduktionsstrategien zu entwickeln. 

  • Scope 1 umfasst direkte Emissionen aus Quellen im Besitz des Unternehmens (z. B. durch den Betrieb eines eigenen Fuhrparks). 
  • Scope 2 bezieht sich auf indirekte Emissionen, die durch den Bezug von Energie wie Strom und Wärme entstehen. 
  • Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die außerhalb des Unternehmens auftreten, wie etwa Emissionen aus der Lieferkette oder der Nutzung von Produkten. 

Diese Unterscheidung unterstützt Unternehmen dabei, ihre gesamten Emissionen zu erfassen und gezielt zu reduzieren. 

Scope 1,2 und 3 Emissionen
Unterschied Scope 1,2 und 3 Emissionen

Was sind Scope 1 Emissionen? 

Scope 1 Emissionen umfassen alle direkten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens. Dazu zählen Emissionen aus unternehmenseigenen oder kontrollierten Quellen, wie etwa die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Heizkesseln, Fahrzeugen oder Anlagen. Die CSRD Scope 1 hebt diese Kategorie besonders hervor, da sie eine direkte Verbindung zwischen unternehmerischem Handeln und der Umweltbelastung schafft. 

Die Bedeutung von Scope 1 Emissionen in der CSRD 

Zuerst einmal erweitert die CSRD die Berichtspflichten von Unternehmen immens. Im Vergleich zur früheren Non-Financial Reporting Directive (NFRD), verlangt die CSRD detailliertere und standardisierte Informationen über Umweltfaktoren: inklusive der CSRD Scope 1 Emissionen. Unternehmen sind nicht nur verpflichtet Daten zu liefern, sondern auch darzulegen, wie sie Maßnahmen zur Reduzierung ihrer direkten Emissionen umsetzen. 

Vorteile der Berechnung  

Die Berechnung und Reduzierung von Scope 1-Emissionen ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung, da sie direkte Auswirkungen auf die Kostenstruktur, die Einhaltung der CSRD-Berichtspflicht und die Unternehmenswahrnehmung hat. Durch die Messung und Reduzierung dieser Emissionen können Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen, da sie ineffiziente Prozesse und übermäßigen Energieverbrauch identifizieren und optimieren können. Dies führt nicht nur zu einer Reduktion der Betriebskosten, sondern auch zu einer besseren Positionierung in Bezug auf Nachhaltigkeit. 

Darüber hinaus ist die Einhaltung von ESG-Vorgaben zunehmend eine rechtliche und wirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen können sich so frühzeitig auf die sich verschärfenden Vorschriften vorbereiten und mögliche Strafen oder Bußgelder vermeiden, die bei Nichteinhaltung drohen. Ein weiteres Argument: die positive Wirkung auf die Marke und das Vertrauen von Stakeholdern. Wer frühzeitig in Nachhaltigkeit investiert, steigert die Glaubwürdigkeit und kann sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch die Zufriedenheit und Bindung von Mitarbeitenden erhöhen. 

Berechnung der Scope 1 Emissionen 

Zur Berechnung der Scope 1 Emissionen fließen die gesamten Treibhausgase, die aus unternehmenseigenen Quellen stammen, ein. Sie umfasst folgende Kategorien: 

  1. Stationäre Emissionen: Zum Beispiel aus Heizkesseln, Öfen oder Generatoren. 
  1. Mobile Emissionen: Aus firmeneigenen Fahrzeugflotten oder Arbeitsmaschinen. 
  1. Prozessbedingte Emissionen: Etwa in der Produktion, wenn chemische Reaktionen Treibhausgase freisetzen. 
  1. Flüchtige Emissionen: Leckagen von Kältemitteln aus Klimaanlagen. 

Für die Berechnung kommen international anerkannte Standards wie das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) zum Einsatz. Unternehmen nutzen spezifische Emissionsfaktoren, die man mit den verbrauchten Mengen an Energie oder Material verknüpft. 

Vorbereitung auf die Berichtspflicht 

Eine präzise Erfassung und Dokumentation der Scope 1 Emissionen ist essenziell, um den Anforderungen der CSRD gerecht zu werden. Hier einige Schritte, wie Unternehmen sich vorbereiten können: 

  1. Ermittlung aller Emissionsquellen: Ein umfassender Überblick über alle direkten Emissionen ist der erste Schritt. 
  1. Implementierung eines Monitoring-Systems: Moderne Softwarelösungen erleichtern die kontinuierliche Datenerfassung. 
  1. Einsatz digitaler Tools: Plattformen wie eine Emission-Tracking-Software oder KI-gestützte Analysen helfen, Daten effizient zu erfassen, zu berechnen und zu visualisieren. 
  1. Schulungen und Sensibilisierung: Mitarbeitende sollten verstehen, welche Rolle ihre Tätigkeiten bei der Entstehung von Emissionen spielen. 

Berichterstattung der Scope 1 Emissionen 

Die CSRD verlangt, dass Unternehmen ihre Scope 1 Emissionen in standardisierter Form berichten. Alle Berichte müssen nachvollziehbar, überprüfbar und transparent sein. Neben den reinen Emissionsdaten sind auch Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sowie deren Wirksamkeit zu dokumentieren. 

Lösungsansätze und Hürden 

Eine der größten Hürden liegt in der Datenqualität. Viele Unternehmen haben bislang keine Systeme zur präzisen Erfassung von Emissionen etabliert. Fehlende Standardisierung oder komplexe Lieferketten erschweren die Umsetzung zusätzlich. 

CSRD Berichtspflicht – Herausforderungen smart angehen

  • Automatisierung der Datenerfassung: Sensoren und IoT-Technologien ermöglichen eine genaue und automatische Erfassung von Verbrauchsdaten. 
  • Integration von Nachhaltigkeitsstrategien: Die Reduzierung von Scope 1 Emissionen sollte Teil der unternehmerischen Gesamtstrategie sein. 
  • Partnerschaften und externe Expertise: Beratungsfirmen, Nachhaltigkeitsexperten oder digitale Toolanbieter können helfen, Wissenslücken zu schließen. 

Scope 1 Emissionen mit Klimahelden berechnen 

Mit der CO₂-Bilanz-Software von Klimahelden können Unternehmen ihre Scope 1 Emissionen schnell und präzise berechnen. Die Software erfasst direkt alle klimarelevanten Daten aus unternehmenseigenen und kontrollierten Quellen, wie etwa dem Fuhrpark oder Heizsystemen. Durch die einfache Integration von Rechnungsdaten und die automatisierte Klassifizierung nach dem GHG-Protokoll können Unternehmen ihre Scope 1 Emissionen effizient und fehlerfrei berechnen. Dies spart Zeit und reduziert den Aufwand um bis zu 80 %, sodass die Berechnung der Emissionen in nur 24 Stunden abgeschlossen ist, sobald alle relevanten Daten vorliegen.

Demo erhalten
ESG Software

Fazit

Scope 1 Emissionen bilden das Fundament für die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß CSRD. Wer frühzeitig digitale Tools einsetzt und Nachhaltigkeit als Kernziel definiert, wird nicht nur den gesetzlichen Vorgaben gerecht, sondern sichert sich auch Wettbewerbsvorteile – etwa als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. 

FAQ

Was sind Scope 1, 2 und 3 Emissionen?
Scope 1 umfasst direkte Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen, wie Heizkesseln oder Fahrzeugen. Indirekte Emissionen, die durch den Bezug von Energie wie Strom oder Wärme entstehen, fallen in Scope 2. Scope 3 deckt alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette ab, z. B. aus der Lieferkette oder der Nutzung von Produkten.

Was fällt unter Scope 2?
Scope 2 umfasst Emissionen durch den Energieverbrauch eines Unternehmens, z. B. Strom, Fernwärme oder Kälte. Diese Emissionen entstehen bei der Energieerzeugung, nicht direkt im Unternehmen.

Was fällt unter Scope 3?
Scope 3 deckt alle indirekten Emissionen außerhalb des Unternehmens ab, wie z. B. aus der Lieferkette, der Nutzung und Entsorgung von Produkten, Geschäftsreisen oder dem Pendelverkehr der Mitarbeitenden.

Wie berechne ich Scope 1 Emissionen?
Scope 1 Emissionen werden ermittelt, indem alle direkten Emissionsquellen wie Heizkessel, Fahrzeuge oder industrielle Prozesse identifiziert und mit spezifischen Emissionsfaktoren berechnet werden, basierend auf verbrauchten Mengen.

Weitere Artikel

Back to top